Taufe

Die Taufe ist die festliche Aufnahme eines Menschen in die christliche Gemeinde.
Gott sagt sein "Ja" zu diesem Menschen und spricht ihm bedingungslos seine Liebe zu. Gleichzeitig spricht auch der Mensch sein "Ja" zu Gott. Bei der Taufe eines Kindes tun dies Eltern, Paten und Patinnen stellvertretend für das Kind und versprechen, es im christlichen Glauben zu erziehen.

In der Taufe wird sichtbar, dass jeder Mensch einzigartig und von Gott gesegnet ist (Namensnennung und Handauflegung).
 Das Wassersymbolisiert, dass wir unsere Lebenskraft aus der unsichtbaren Lebensquelle Gottes schöpfen. Zugleich wäscht dieses Wasser uns rein von allem, was unser Leben beschwert.
 Das Licht der Taufkerzegibt uns Orientierung auf unserem Lebensweg. Es weist auf Jesus hin, der das "Licht der Welt" ist und uns zutraut, für andere ein Licht zu sein und das Leben heller zu machen.
 Durch die Taufe in unserer Kirche gehört ein Mensch zur Gemeinschaft der weltweiten christlichen Kirche und wird zugleich Mitglied der Evangelischen Landeskirche in Württemberg..  

Getauft wird "wer die Taufe begehrt". Bei Kindern muss mindestens ein Elternteil die Taufe begehren. In der evangelischen Kirche werden neben Erwachsenen und Jugendlichen auch ganz bewusst schon kleine Kinder getauft. Damit bringen wir zum Ausdruck: Gott liebt uns von Anfang an – unabhängig davon, ob wir dieser Liebe in unserem Leben gerecht werden. Die Eltern versprechen, ihr Kind als Glied der Gemeinde Jesu Christi zu erziehen. Unterstützt werden sie bei dieser Aufgabe durch die Paten (in der Regel mindestens zwei), die auf dem weiteren Lebensweg der Kinder wichtige Lebensbegleiter sein sollen. Mindestens ein Pate oder eine Patin muss der evangelischen Landeskirche angehören. Weitere Paten können auch einer anderen christlichen Kirche, die Teil der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) ist, angehören (z.B. katholisch). Ausgetretene Personen oder Angehörige anderer Religionen können grundsätzlich nicht Pate sein. 

Jugendliche und Erwachsene, die getauft werden wollen, benötigen keine Paten und setzen sich direkt mit dem Pfarramt in Verbindung.

Wenn Sie als Eltern(teil) kein Kirchenmitglied sind, aber dennoch eine evangelische Taufe für Ihr Kind wünschen, suchen Sie bitte das Gespräch mit uns.

Die Taufe ist im Leben eines Menschen einmalig und unwiderruflich. Außerdem ist sie ein Sakrament, das von allen Kirchen anerkannt wird. Eine zweite Taufe ist nicht möglich.

Taufgottesdienst

Taufen finden in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche sonntags um 11 Uhr im Gottesdienst der Gemeinde statt. Wir kommen Ihren Terminwünschen sehr bereitwillig entgegen - doch ist wegen vielfältiger Termine unserer Gemeinde längst nicht jeder Sonntag möglich. Melden Sie sich zur Vereinbarung eines Tauftermins bitte rechtzeitig im Pfarramt.

Soll die Taufe in einer anderen Kirchengemeinde stattfinden, ist ein Abmeldeschein (Dimissoriale) vom Pfarramt Ihres Wohnortes erforderlich.

Im Taufgottesdienst schöpft die Pfarrerin oder der Pfarrer etwas Wasser über den Kopf des Täuflings und segnet ihn. Jesus selbst hat den Auftrag erteilt, seine Nachfolgerinnen und Nachfolger zu taufen. Die Taufe ist somit ein Sakrament der Kirche. Sakrament bedeutet, dass es eine kirchliche Zeichenhandlung ist im Auftrag Gottes. Gott selber handelt im Sakrament, wir vollziehen „nur“ das Äußere. Gott selber verspricht dem Täufling: „Ich werde dir ein gnädiger Gott sein, was auch immer geschieht.“ Das Zeichen ist das Wasser.

 

Zur Vorbereitung der Taufe

Nachdem Sie im Gemeindebüro einen Tauftermin vereinbart haben, bekommen Sie die schriftlichen Unterlagen zur Taufanmeldung und die Pfarrperson wird sich bei Ihnen melden und ein Taufgespräch vereinbaren. Dabei werden wir uns etwas persönlicher kennenlernen und alle organisatorischen und inhaltlichen Fragen rund um die Taufe klären können.

Wir brauchen von ihnen eine Kopie der Geburtsbescheinigung des Kindes und die Patenbescheinigungen als Nachweis der Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche bis spätestens im Lauf der Woche vor der Taufe.

Die Täuflinge bekommen bei der Taufe einen biblischen Vers als Taufspruch zugesprochen – eine Art Motto oder Leitwort für den Lebensweg. In der Regel wählen die Eltern diesen Taufspruch für Ihr Kind aus. Gerne können Sie sich schon nach geeigneten Bibelworten umsehen. Wenn Sie dafür Unterstützung brauchen, empfehlen wir folgenden link: www.taufspruch.de

Außerdem ist es möglich, nach der Taufe eine Taufkerze für das Kind zu entzünden. Wenn Sie das wünschen, bringen Sie bitte diese Kerze zum Taufgottesdienst mit.

Als Tauffamilie können sie den Gottesdienst gerne aktiv und individuell mitgestalten, z.B. indem Sie als Eltern, Paten, Großeltern oder Freunde eine Lesung oder ein Gebet übernehmen, sich ein passendes Lied aussuchen oder ein Musikstück beitragen. Die genaueren Absprachen dazu treffen wir ebenfalls im Taufgespräch.
 

Die Nottaufe

Wenn ein ungetaufter Mensch in eine lebensbedrohliche Situation gerät, kann auf seinen Wunsch bzw. bei Kindern auf Wunsch der Eltern unverzüglich eine Taufe stattfinden. Ist es nicht mehr möglich, eine Pfarrerin oder einen Pfarrer zu rufen, kann jeder Christenmensch eine solche Nottaufe vollziehen.

Dazu kann die Ordnung des Taufgottesdienstes verwendet werden, die im württembergischen Gesangbuch unter Nr. 695 zu finden ist. Drängt die Zeit sehr, reicht es aus, dreimal Wasser auf die Stirn des Täuflings zu gießen und dazu zu sprechen: "NN, ich taufe dich auf den Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes."

Eine Nottaufe gilt als vollgültige Taufe, sie wird im Kirchenregister erfasst. Bitte wenden Sie sich dazu im Nachhinein an das Gemeindebüro. Sie können nachträglich Paten benennen und eingetragen lassen. Eine Wiederholung der Taufe ist auch in diesem Fall nicht möglich.

Gottes Gnade ist nicht an die Taufe gebunden. Wir wissen auch die Kinder, die vor oder kurz nach der Geburt sterben, in Gottes guter Hand.